Was tun, wenn die Lust in einer Beziehung nachlässt?

Bild zeigt Paar mit Beziehungsproblemen

Wer sich bereits länger in einer festen Beziehung befindet, stellt oft irgendwann fest, dass Romantik, Zweisamkeit und Sex weniger werden. Das ist vollkommen normal. Sobald die erste Verliebtheit nachlässt, der Alltag Einzug hält und vielleicht auch noch Nachwuchs geboren wird, verändern sich die Prioritäten.

Problematisch wird es erst dann, wenn die Beziehung darunter zu leiden beginnt. Mangelnde Lust eines Partners ist zwar keine Entschuldigung für Seitensprünge, häufig aber einer der Gründe dafür, dass Beziehungen bröckeln. Eine Beziehung kann harte Arbeit bedeuten. Ziehen beide Partner am selben Strang, lassen sich aber auch Durststrecken gut bewältigen.

Haushalt, Arbeit, Kinder, Haustiere, Termine: All diese Dinge tragen dafür Sorge, dass oft zu wenig Zeit für Zweisamkeit bleibt. Je größer das Hamsterrad ist, in dem ein Paar sich befindet, desto schwerer kann es sein, überhaupt festzustellen, dass man sich Tag für Tag ein wenig mehr voneinander entfremdet. Um diesen Prozess aufzuhalten, sollte man bewusst für Zweisamkeit sorgen.

Oft reicht es schon aus, sich abends gemeinsam vor den Fernseher zu legen und einfach Zeit zusammen zu verbringen. Massagen oder andere Formen der Zärtlichkeit können, müssen aber nicht zu Sex führen. Wichtig ist, dass man bewusst Zeit miteinander verbringt, dabei die alltäglichen Belastungen vergisst und nicht beginnt, aneinander vorbeizuleben.

Wer es nicht schafft, zu Hause abzuschalten und die Paarzeit zu genießen, sollte einen Schritt weitergehen. Date Nights können eine gute Möglichkeit sein, um sich wieder näherzukommen. Besonders für Eltern kann es ungewohnt sein, plötzlich wieder als Mann und Frau – nicht als Mama und Papa – miteinander auszugehen. Besonders wirkungsvoll kann auch ein Pärchenurlaub sein. Ein romantischer Camping-Trip sorgt nicht nur für Zweisamkeit, sondern auch für Abenteuer-Feeling pur. Und gemeinsame Abenteuer schweißen bekanntlich zusammen.

Me-Time ist auch wichtig

Me-Time bedeutet, qualitativ hochwertige Zeit allein zu verbringen – also nicht den Geschirrspüler auszuräumen, wenn der Rest der Familie gerade einmal außer Haus ist, sondern achtsam mit sich selbst zu sein. Doch steht diese Zeit allein nicht dem Wunsch entgegen, dem Partner wieder näherzukommen?

Wer sich selbst liebt und annimmt, wie er ist, kann sich auch anderen gegenüber wieder besser öffnen. Was man während der Me-Time macht, ist zweitrangig. Oft kann es hilfreich sein, sich zum Lesen, zu einem guten Essen oder zu einer Wellness-Behandlung zurückzuziehen. In Hinblick auf das Sexleben kann es auch wichtig sein, sich selbst beim Solo-Sex besser kennenzulernen.

In langen Beziehungen verlernen wir oft, Selbstbefriedigung als etwas Gewinnbringendes zu sehen. Dabei ist es tatsächlich sinnvoll, den eigenen Körper zu erkunden. Oft gelingt es Frau dabei, ihren G-Punkt zu finden. Genau solche Entdeckungen feuern dann auch die Lust auf Sex mit dem Partner an, der sich dabei ebenfalls auf die G-Punkt-Suche machen kann.

Je öfter man die eigene Lust auslebt, desto mehr kann sich der Körper außerdem darauf einstellen. Sex und Zärtlichkeit können auf diese Weise wieder weiter in den Vordergrund rücken und so für mehr Schwung in der Beziehung sorgen.

Kommunikation ist das A und O

All die genannten Tipps für mehr Lust in der Beziehung helfen nur, wenn man als Paar offen miteinander spricht. Belasten bestimmte Dinge – zum Beispiel Schlafmangel, hormonelle Umstellungen nach der Geburt oder auch Sorgen und Ängste –, ist das völlig in Ordnung. Auch während Durststrecken muss der Partner dafür Verständnis haben.

Doch sexuelle Unlust wird häufig missinterpretiert: Wenn die andere Person nicht mehr mit mir intim werden möchte, liebt sie mich vielleicht nicht mehr? Vielleicht hat sie aber auch eine Affäre und deshalb keinen Bedarf an Zärtlichkeiten? Oder sie findet mich schlichtweg nicht mehr attraktiv genug?

Nur durch offene Kommunikation kann man sicherstellen, dass die Signale, die man sendet, vom Gegenüber auch richtig verstanden werden. Zurückweisung kann wehtun. Deshalb ist es recht und billig, dass die Partnerin oder der Partner nach Gründen suchen möchte. Wer offen darüber spricht, warum gerade Flaute im Bett herrscht, kann den Partner damit auffangen und sich selbst ein Ventil verschaffen.

Derartige Gespräche sind eine wichtige Basis dafür, Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei sollte jedoch nicht nur der Sex im Vordergrund stehen. Bei einem Pärchenurlaub muss es nicht darum gehen, möglichst oft Sex zu haben. Viel wichtiger ist es, Distanz zum Alltag, Sorgen & Co zu gewinnen, um sich selbst wieder als Paar wahrzunehmen.

Wie viel Lust ist normal?

Lust ist individuell. Es gibt kein zu viel und kein zu wenig – zumindest nicht, wenn sich beide Partner wohlfühlen. Während manche Paare mehrmals pro Woche Zärtlichkeiten austauschen, geht es bei anderen nur einmal im Monat zur Sache. Oft reichen kleine Impulse wie die oben genannten Tipps aus, um wieder mehr Schwung ins Liebesleben zu bekommen.

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Hinweis: Wir haben am 24. August 2022 zum ersten mal über »Was tun, wenn die Lust in einer Beziehung nachlässt?« geschrieben.

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